Prolaktinom

Ein Prolaktinom ist eine Erkrankung, bei der die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) große Mengen des Hormons Prolaktin freisetzt. Dieses Hormon ist für die Milchausschüttung in der Stillperiode wichtig, eine Tatsache, die auch zum Namen Prolaktin („für die Milch“) geführt hat.

Ursache

In der Stillperiode einer Frau wird dieses Hormon in großen Mengen freigesetzt und ermöglicht damit das Stillen des Kindes. Gleichzeitig wird während des Stillens die Funktion der Eierstöcke ruhig gestellt, sodass die Frauen während dieser Zeit meist nicht schwanger werden können. Dieses Prinzip hatten schon im Altertum die Menschen erkannt und das Stillen als eine Form der Empfängnisverhütung benutzt. Eine erhöhte Bildung dieses Hormons führt daher bei der Frau und auch beim Mann zu einer Störung der Fruchtbarkeit. Welche Bedeutung Prolaktin beim Mann hat, ist zurzeit noch unklar. Die Häufigkeit einer Prolaktinfehlsteuerung ist nicht ganz selten. Sie wird ungefähr bei 30 von 100 000 Patienten pro Jahr neu entdeckt.

Symptome

Wenn Sie an einer Hyperprolaktinämie oder einem Prolaktinom leiden, so lassen die Beschwerden sich oft nicht gut einordnen. Viele dieser Beschwerden und Symptome treten langsam hintereinander auf. Die Erkrankung wird bei Frauen meist früher entdeckt als bei Männern. Prinzipiell kann die Erkrankung in jedem Lebensalter auftreten und wird nicht vererbt – es sei denn sie tritt im Rahmen der sehr seltenen sogenannten multiplen endokrinen Neoplasie (MEN Typ 1) auf.

Diagnose

Nach einer kompletten Untersuchung und sorgfältiger Befragung, insbesondere nach möglichen Einflüssen durch Medikamente, die die Prolaktinausschüttung aus der Hypophyse verändern können, müssen einige Bluttests durchgeführt werden. Dazu gehört eine Bestimmung von Prolaktin im Blut. Da Prolaktin auch durch Stresssituationen verändert und stimuliert werden kann, muss ein solcher Bluttest in Ruhe durchgeführt werden. Prolaktin wird im Serum gemessen. Bei Konzentrationen über 250 ng/ml bzw. 5000 µU/l besteht mit großer Wahrscheinlichkeit ein Prolaktinom. Je höher der Wert ist, desto größer ist das Prolaktinom.

Behandlung

Grundsätzlich stehen drei Möglichkeiten der Behandlung zur Verfügung:

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