Sollte jemand mit MEN1 Kinder bekommen?
Wenn Sie an einem MEN-1-Syndrom erkranken oder Ihr Testergebnis auf eine MEN-1-Genmutation positiv ausfiel, ist es für Sie vielleicht sehr schwer, sich für ein Kind zu entscheiden. Diese Entscheidung kann Ihnen niemand abnehmen, doch lassen sich die wichtigen Punkte wie folgt zusammenfassen:
Jeder Mann und jede Frau mit MEN1 hat bei jeder Schwangerschaft ein 50:50-Risiko, ein MEN-1-Kind zu bekommen. Innerhalb einer Familie kann es für MEN1 ein grobes Muster geben. Der Krankheitsschweregrad unterscheidet sich unter den Familienmitgliedern aber beträchtlich. Vor allem können die Erfahrungen eines Elternteils mit MEN1 nicht zur sicheren Vorhersage des MEN-1-Schweregrads eines Kindes herangezogen werden. MEN1 ist eine Erkrankung, die sich gewöhnlich erst beim Erwachsenen entwickelt. Die Behandlung erfordert zwar eine regelmäßige Überwachung und verursacht unter Umständen beträchtliche Kosten, hindert aber nicht an einem aktiven, produktiven Leben.
Unbehandelte Prolaktin-produzierende Tumore können die Fruchtbarkeit bei Männern und Frauen mit MEN1 unterdrücken und eine Empfängnis erschweren. Ein unbehandelter Hyperparathyreoidismus in der Schwangerschaft kann das Komplikationsrisiko von Mutter und Kind erhöhen.