Was kann bei der Erkrankung noch auf mich zukommen?
Bei autoimmunen Krankheiten kann es vorkommen, dass das Abwehrsystem des Körpers nicht nur – wie beim Morbus Addison – gegen das Nebennierengewebe reagiert, sondern auch gegen andere Organe, was in etwa einem Drittel der Fälle vorkommt.
Am häufigsten ist als „Zweitkrankheit” die Schilddrüse betroffen. Kommt es durch den Autoimmunprozeß zu einer Schilddrüsenunterfunktion mit typischen Symptomen wie Müdigkeit, Schwäche, strohigem Haar und trockener Haut, spricht man vom „Schmidt-Syndrom” (Polyendokrines Autoimmunsyndrom Typ II). Hinzukommen kann auch ein insulinpflichtiger Diabetes mellitus. Er äußert sich meist durch starken Durst mit vermehrter Urinausscheidung, Infekten und Leistungsknick.
Wesentlich seltener kann der Morbus Addison auch mit einer Schilddrüsenüberfunktion (Morbus Basedow) einhergehen. Typische Symptome der Schilddrüsenüberfunktion sind Unruhe, Nervosität und Gewichtsverlust trotz gesteigertem Appetit. Weitere mögliche „Zweitkrankheiten” sind Unterfunktionen der Geschlechtshormonproduzierenden Drüsen. Dies kann bei der Frau Regelstörungen bewirken. Auch eine Anämie (Blutarmut) durch Mangel an für die Blutbildung wichtigem Vitamin B 12 kann vorkommen. Alle genannten Zweiterkrankungen können durch Medikamente - wie auch der Morbus Addison - gut behandelt werden.